„Jetzt mache ich anderen Mut.“

Ich heiße Edisa. Als ich vier Jahre alt war, kam ich ins Kinderdorf – traumatisiert, verlassen von meinen Eltern und voller Angst vor der Zukunft. Hier fand ich zum ersten Mal Menschen, die an mich glaubten. Menschen, die mir Geborgenheit gaben, mich trösteten, mir zuhörten und mir zeigten, dass ich wertvoll bin.

Im Kinderdorf durfte ich wieder Kind sein. Ich lernte, was Vertrauen bedeutet, wie Freundschaft sich anfühlt – und dass ich stark genug bin, meinen eigenen Weg zu gehen. Schritt für Schritt wuchs in mir neues Selbstvertrauen und der Wunsch, auch anderen Kindern diese Hoffnung zu schenken.

Nach meiner Kindheit hier habe ich mein Studium der Sozialpädagogik erfolgreich abgeschlossen. Heute arbeite ich genau an dem Ort, an dem mein eigenes Leben wieder Hoffnung bekam – im Kinderdorf. Hier begleite ich nun selbst Kinder, die Ähnliches erlebt haben wie ich: Kinder, die Halt, Mut und Zuwendung brauchen.

Ich sehe in ihren Augen oft das, was früher in meinen war – Angst, Unsicherheit, aber auch die Sehnsucht nach Liebe und Vertrauen. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Und ich weiß, dass es Hoffnung gibt.

Ich habe gelernt, wie man verlassenen Kindern Mut macht und ihnen ihr Selbstvertrauen zurückgibt.

Jetzt bin ich diejenige, die anderen Mut macht.