„Die Kunst gab mir Halt“
Albertos Geschichte – mit Kunst, Mut und Herz in die Zukunft
Als ich 2009 mit nur elf Jahren in das Kinderdorf „Aldea Infantil“ in Guatemala kam, lag bereits ein schwerer Weg hinter mir. Armut, Hunger und ein Leben in Unsicherheit prägten meine Kindheit. Ich wuchs ohne Vater, mit einer alkoholabhängigen Mutter und zwei Brüdern in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Doch im Kinderdorf begann für mich ein neues Kapitel voller Chancen.
Schon an meinem ersten Tag dort spürte ich zum ersten Mal seit Langem Hoffnung. Die anderen Kinder lachten, spielten und hatten Spaß, und der Ort wirkte groß, grün und freundlich. Ich lebte mich schnell ein, fand Halt beim Kinderdorf-Team und entwickelte großen Ehrgeiz. Besonders in der Kunst fand ich einen Raum, in dem ich meine Vergangenheit verarbeiten konnte. Zeichnen und Fotografie wurden zu meinen Ausdrucksmitteln – und später zu meinem beruflichen Weg.
Die Lehrer im Kinderdorf spielten für mich eine entscheidende Rolle. Dank ihrer Hingabe, Geduld und Leidenschaft habe ich nicht nur Wissen, sondern auch Werte wie Verantwortung, Respekt und Einsatz gelernt. Sie waren für mich eine große Inspirationsquelle und motivierten mich, immer mein Bestes zu geben.
Ich absolvierte später eine zweijährige Fachschule im Bereich Kunst und Zeichnen und schloss 2024 erfolgreich mein Studium in Grafikdesign an der Universität Mariano Gálvez ab. Heute, mit 27 Jahren, setze ich dieses Wissen bereits in meinem Berufsleben ein.
Mir ist es wichtig, den Kindern etwas von dem zurückzugeben, was ich selbst erfahren habe: Unterstützung, Vertrauen und Ermutigung. Ich habe gelernt, niemals aufzugeben und darauf zu vertrauen, dass sich unser Handeln auf das Morgen auswirkt. Ich umgebe mich mit Menschen, die mich stärken, und sehe in jeder Erfahrung die Chance, als Mensch zu wachsen.
Für meine Zukunft wünsche ich mir, meine Kunst weiterzugeben und vielen Kindern Mut zu machen, ihren eigenen Weg zu gehen.
Ein besonderer Beitrag, den Alberto seit vielen Jahren für die Stiftung Kinderzukunft leistet, sind seine Fotografien. Viele der Bilder auf der Website und in den sozialen Medien der Stiftung stammen von ihm. Mit seinem Blick für Details und Emotionen hält er das Leben im Kinderdorf in authentischen Momenten fest und macht es für andere sichtbar. Für diesen wertvollen Einsatz sprechen wir Alberto unseren großen Dank aus.




