Direkt zur Historie

 

 

Das Kinderdorf ‚Aldea Infantil Rudolf Walther‘ wurde 1991 gegründet und feierte im November 2021 sein 30-jähriges Bestehen. Bis zu 162 Kinder finden im Dorf Schutz, Geborgenheit und ein Zuhause. 2021 03 03 30 Jahre Emblem GUAUnterernährung, Gewalt, Vernachlässigung sind die Hauptgründe, warum Kinder im Kinderdorf aufgenommen werden. 

 2021 02 17 Jungen beim Spielen

Eine Unterbringung ist für die Kinder ein großes Glück. Denn im Kinderdorf leben sie oft zum ersten Mal in ihrem Leben in einem gesunden Familienverbund mit einer Hausmutter und Hausgeschwistern. Sie bekommen regelmässig zu essen, werden gesundheitlich betreut und erhalten Bildung, die ihnen eine Perspektive und ein eigenständiges Leben ermöglichen. Dem Kinderdorf angegliedert sind ein Kindergarten, eine Schule und Lehrwerkstätten sowie ein Landwirtschaftsprojekt.

 

  

Marvin nutzte seine Chance auf ein neues Leben2021 03 03 Marvin
Mit 9 Jahren kam Marvin ins Kinderdorf. Unterernährt und von seinen Eltern verlassen, hatte er sich über Jahre alleine auf der Straße durchschlagen müssen. Dank seiner neuen Familie ist er ein selbstbewusster junger Mann geworden. Er schloss seine Ausbildung zum Buchhalter ab und studiert heute Betriebswissenschaft in Quetzaltenango.

 

 

 

Kinder leiden am meisten unter Armut und Hunger in Guatemala

Der Gründer Rudolf Walther reagierte auf den Missstand, dass Tausende verwaister oder verlassener Kinder in Guatemala vollkommen auf sich alleine gestellt um ihr Überleben kämpfen müssen, mit dem Bau seines ersten Kinderdorfs ‚Aldea Infantil‘. „Wer sich hier nicht selbst helfen kann, ist ohne Chance“, pflegte er zu sagen. In vielen Fällen geht dem Leben der Kinder auf der Straße Gewalt, Missbrauch, Drogensucht in der Familie und/oder der Tod eines oder beider Elternteile voraus. Mithilfe staatlicher Stellen ist weder für die Kinder noch für die Eltern zu rechnen. Auf diese Weise verbleiben die Kinder in der für sie hoffnungslosen Situation und sind Willkür und Gewalt ausgeliefert oder landen auf der Straße.

Manche Eltern können ihre Kinder nicht mehr ernähren und bitten unser Kinderdorf inständig, ihre Kinder aufzunehmen. Andere setzen sie aus purer Verzweiflung aus. Wenn die Mütter sterben, solange die Kinder noch klein und hilflos sind, müssen sich schon die Jüngsten allein durchschlagen. Sie schlafen auf der Straße, betteln oder werden für schwere Kinderarbeit missbraucht. Sie leben oft nur von dem, was sie im Abfall oder auf der Müllkippe finden. Viele von ihnen sind krank, unterernährt und Gewalttaten hilflos ausgesetzt. Im Kinderdorf lernen all diese Kinder wieder, zu träumen.

 

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Im Kinderdorf erhalten die Kinder ein liebevolles Zuhause

2021 02 24 Dorfansicht klein

Das Kinderdorf liegt im Hochland Guatemalas in Salcajá im Departemento Quetzaltenango. Zum Kinderdorf gehören insgesamt 35 Hektar Land. Den Kern bilden die 18 in landesüblicher Bauweise errichteten Wohnhäuser. Daneben gibt es noch ein Verwaltungsgebäude, die Wohnung des Dorfleiters und seiner Familie, Gästeapartments sowie Ausbildungswerkstätten und eine Schule mit integriertem Kindergarten und Jugendraum. Für die Kinder gibt es ausreichend Grünflächen zum Spielen, einen Fußballplatz sowie ein Basketballfeld.

Schulgärten schließen an das Schulgebäude an und werden für den praktischen Teil des Unterrichts genutzt. Hier lernen die Kinder den Boden vorzubereiten, zu säen, zu pflegen und zu ernten. Das Dorf liegt auf einem Berg, rund um die Gebäude befinden sich unsere Landwirtschaft, ein Wald mit einem Naturpfad und ein Grillplatz für Freizeitaktivitäten. 2021 03 10 Gesundheitszentrum

Unser Gesundheitszentrum befindet sich etwas Abseits in Richtung des Ortes Saljacá, der am Fuße des Berges liegt. Dort werden die Kinderdorfkinder und auch die Kinder der Umgebung, die sonst keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung hätten, medizinisch versorgt. Atemwegs-, Haut und Magen-Darmerkrankungen sind die häufigsten Beschwerden, die von der Kinderdorfärztin behandelt werden. Unsere Zahnärztin zieht kaputte Zähne und führt Zahnbehandlungen durch.

Im Speisesaal des Kinderdorfs werden außerhalb der Essenszeiten der Kinderdorfkinder auch 118 bedürftige Kinder aus der Umgebung mit einem warmen Frühstück versorgt. Es ist eines von drei Ernährungssprojekten in der Region, die seit vielen Jahren von uns durchgeführt werden. Damit erhalten die Kinder zumindest eine reichhaltige Mahlzeit am Tag.

GPS-Koordinaten: 14.874159, -91.451710

 

Die Mutter ist das Herz einer jeden Familie

In unserem Dorf leben die Kinder jeweils mit bis zu neun „Geschwistern" und einer „Mama" als Familie in einem eigenen Haus.

2021 03 03 Rosa Vilma Juracán Ventura Hausmutter im Kinderdorf 600kb freigestellt

 

 

"Ich liebe meine Arbeit. Bei all den Katastrophen in unserem Land macht es mich glücklich zu sehen, wie die seelischen Wunden der Mädchen und Jungen in unserem Kinderdorf heilen und die Kinder sich auch während der Corona-Krise gesund entwickeln."

Rosa Vilma Juracán Ventura, Hausmutter im Kinderdorf

   

  

Aus dem Reisebericht der Patin Bettina Ebner-Steinmetz: „Ich konnte sehen, dass die Kinder im Kinderdorf gut versorgt sind und sie neben Nahrung, medizinischer Grundversorgung und Schulbildung vor allem ein liebevolles Zuhause haben. Sie werden auf ein eigenständiges Leben so gut wie möglich vorbereitet – das ist deutlich mehr, als viele Kinder in dem Land haben.“

 

 

 

Hier finden Sie das Informationsblatt über das Kinderdorf, die Fotogalerie und den Erfahrungsbericht unserer Praktikantin Paula.

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 Begleiten Sie die Schauspielerin Jessica Schwarz beim Besuch unseres Kinderdorfs.

 

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Mit dem Rezept für leckere süße Brötchen von Doña Betty, unserer Bäckerin im Kinderdorf, bedanken wir uns für Ihre Hilfe und Ihrem Interesse an unserem Kinderdorf.

2021 03 03 Suesse Broetchen rezept

 

 

Die Historie des Kinderdorfs in Guatemala

2021 03 03 30 Jahre Emblem GUA

Vor 30 Jahren – es gab noch keine Handys und das Internet steckte in den Kinderschuhen. Helmut Kohl war gerade Bundeskanzler des wiedervereinigten Deutschlands geworden und es war das Geburtsjahr von Ed Sheeran und Lena Meyer-Landrut – so lange ist es her, dass unser Gründer Rudolf Walther den Grundstein für unser Kinderdorf legte.

Ihn berührten die hungernden und oftmals verlassenen Kinder inmitten eines vom Bürgerkrieg gebeutelten Landes. Kinder, die sich von Resten auf Müllkippen ernährten, die auf der Straße lebten und von Krankheiten gezeichnet waren. Diesen Kindern wollte er nachhaltig helfen mit einem Kinderdorf, das die Leiden dieser Mädchen und Jungen mildern und ihnen eine Kindheit und eine Chance auf eine Zukunft ermöglichen sollte.

Seine Idee wurde Realität und verfolgt seine Ziele erfolgreich – bis heute. Tausenden Mädchen und Jungen ist seit der Gründung durch das Kinderdorf geholfen worden. Viele konnten die Armutsspirale durchbrechen, haben heute eine eigene Familie, arbeiten im Büro oder im Handwerk und können ihren Lebensunterhalt verdienen. Wenn ihre Zeit im Kinderdorf zu Ende geht, haben sie erlebt, was Fürsorge ist, sie haben lesen, schreiben und rechnen gelernt und erste Berufserfahrung in den Ausbildungswerkstätten gemacht.

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WIR FEIERN, dass unser Kinderdorf seit 1991 kontinuierlich bis zu 162 schutzlosen Kindern gleichzeitig eine Zuflucht vor Armut, Gewalt und Krankheit gibt.
WIR FEIERN dass bis heute Tausende weiterer Kinder jeden Tag eine warme Mahlzeit in den zum Dorf gehörenden Ernährungsprojekten erhalten haben.
WIR FEIERN die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich täglich für das Wohlergehen der Kinder einsetzen und
WIR FEIERN die unzähligen Unterstützerinnen und Unterstützer, die Teil der Kinderzukunft-Familie sind und die wertvolle und höchst nachhaltige Arbeit des Dorfes möglich machen.

WIR FEIERN DIE IDEE DES Kinderdorfs, die noch immer viele Menschen, Unternehmen und Institutionen begeistert. Durch ihre zum Teil schon seit drei Jahrzehnten andauernde Unterstützung sorgen sie dafür, dass Kinderwunden heilen und Mädchen und Jungen aus ärmsten Verhältnissen die Möglichkeit bekommen, sich von ihren Traumata zu erholen. Und sie erleben dürfen, wie es ist, Kind zu sein, zu spielen, zu lernen, hinzufallen und wieder aufzustehen. Vernachlässigt, unterernährt, misshandelt und missbraucht kommen sie ins Kinderdorf und erhalten dort Liebe, Geborgenheit und das Rüstzeug für ein selbstbestimmtes Leben.

DAS FEIERN WIR. Während einer Pandemie und in einem der ärmsten Länder der Welt. Die Welt hat sich in den letzten 30 Jahren verändert, aber etwas Gutes ist geblieben: Unser Kinderdorf.

 

2021 03 23 Herzlichen Glückwunsch Aldea Infantil

„Jedes der Kinderdorfkinder zeigt uns jeden Tag, dass es jeden Cent wert ist, den wir in seine Entwicklung investieren.“
Frank Lehmann, Wirtschaftsjournalist und langjähriger Unterstützer des Kinderdorfs

 Frank Lehmann bei der Einweihung des Schulgebäudes in Guatemala 1994

 

Die Geschichte des Dorfes

Als Rudolf Walther 1991 das Kinderdorf Aldea Infantil in Guatemala gründet, ist das Land noch mitten in dem seit den 1960er Jahren andauernden Bürgerkrieg. 

Er ließ 12 Wohnhäuser auf dem 35 Hektar großen Land  im Hochland Guatemalas errichten. Spenden ermöglichen drei Jahre später die Eröffnung der dorfeigenen Schule, kurz darauf ein Kindergarten mit Vorschule, dann eine Ausbildungswerkstatt und 2008 schließlich ein Gesundheitszentrum.

Früh ist klar, dass im Kinderdorf nicht genug Platz ist, um alle aufzunehmen, die Hilfe benötigen. 1994 wird deshalb das Frühstückskinder-Projekt angegliedert, das dafür sorgt, dass auch die Kinder aus der Umgebung zumindest einmal am Tag eine warme Mahlzeit erhalten.

Zusätzliche Projekte in La Esperanza und Monrovia kamen im Laufe der Zeit dazu. Dort leisten wir Entwicklungshilfe und versorgen die Kleinsten der Gesellschaft mit einem gesunden Ernährungsangebot.

Katastrophenhilfe rundet die wertvolle Hilfe unserer Kinderdorfkollegen in Guatemala ab. Sie koordinieren unsere Hilfe in Guatemala und sorgen dafür, dass Opfern von schweren Naturkatastrophen wie Erdbeben und Vulkanausbrüchen geholfen wird und dass Spenden unserer Unterstützer aus Deutschland auch wirklich ankommen, wo sie dringend zum Überleben gebraucht werden.

Dankbar und glücklich sind wir, das das Kinderdorf bei den vielen Naturkatastrophen, die Guatemala in den letzten Jahren heimgesucht haben, bisher unversehrt geblieben ist.

2021 03 15 Guatemala Chronik für Website

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